Philip Kass springt zu Silber

25.07.2016: () - Beim Saisonhöhepunkt der U23, den Deutschen Meisterschaften in Bochum, stellte der beste Bremer Stabhochspringer aller Zeiten den aktuellen Landesrekord von 5,20 Meter ein und sprang damit überraschend auf den zweiten Rang.

Die Zielsetzung im Vorfeld der U23 Titelkämpfe war klar definiert: „Wir wollten mit beiden Athleten, also Philip Kass und Maximilian Knief, mindestens auf den Plätzen bleiben wie wir gemeldet waren“, so ihr Trainer Leszek Kass. Das hätte bedeutet, dass sich die Stabhochspringer mit Rang fünf und sechs hätten begnügen müssen. So sollte es aber nicht kommen, denn der Wettkampf nahm einen ganz besonderen Verlauf.

Beide Werderaner stiegen bei einer Höhe von 4,90 Metern in den Wettbewerb ein und meisterten diese Höhe problemlos im ersten Durchgang. Auch die nächste Höhe, die 5 Meter, stellte Beide nicht vor große Herausforderungen. Bei 5,10 Metern wurde es dann für Maximilian Knief etwas eng. Erst im dritten Durchgang übersprang er die aufgelegte Höhe. „Die nächste Höhe von 5,20 Metern brachte dann zu unserer Überraschung schon die erste Entscheidung um eine Medaille“, so Leszek Kass. Philip Kass übersprang die 5,20 Meter im ersten Versuch und hatte damit alle Trümpfe in der Hand. Für seinen Teamkollegen waren die Meisterschaften leider bei dieser Höhe beendet, er landete auf einem sehr guten sechsten Rang.

Philipp Kass hingegen konnte jubeln, eine Medaille war ihm kurze Zeit später nicht mehr zu nehmen. Und als der größte Silbermedaillenkandidat, der die 5,20 Meter ausgelassen hatte, drei Mal bei 5,30 Metern scheiterte, war endgültig klar, dass Kass die Silbermedaille in der höheren Altersklasse (er ist noch in der U20 startberechtigt) gewonnen hatte. „Ich freue mich riesig, damit hatte ich heute nicht gerechnet. Und überraschende Medaillen sind einfach die schönsten Medaillen“, so der glückliche Werderaner nach dem Wettkampf. Das nächste Ziel sind nun die Deutschen Jugendmeisterschaften im Mönchengladbach.

Für die Sprinterinnen und Sprinter verliefen die U23 Titelkämpfe eher unglücklich. Während Rahel Rüdel und Katharina Rocke in ihren 100 Meter Vorläufen noch etwas Pech mit dem Wind und eigenen schlechten Startphasen hatten, erwischte es Tobias Tedsen über 400 Meter noch schlimmer. Der Langsprinter musste leider aufgrund muskulärer Probleme nach 200 Metern aus dem Rennen aussteigen. Ebenfalls traurige Gesichter gab es im 4x100m Staffelteam. Finja Damaschke, Katharina Rocke, Rahel Rüdel und Sarah Narloch lagen zunächst in Führung, verpatzten dann aber den zweiten Wechsel, so dass viel Zeit verloren ging. Und das sollte sich rächen. In 48,30 sec verpassten sie das Finale knapp.

Am zweiten Tag erging es Rahel Rüdel über 200 Meter besser. Zum ersten Mal in ihrer Karriere erreichte sie in einer Einzeldisziplin das Finale, in dem sie nach 25,25 sec ins Ziel kam (Vorlauf 25,05sec). „Mit den Zeiten sind wir nicht ganz zufrieden, aber die Finalteilnahme war ein toller Erfolg für Rahel“, so Trainer Andrei Fabrizius, der ansonsten aber etwas traurig war, dass „die anderen Sprinterinnen nicht wirklich zeigen konnten, was in ihnen steckt. Aber so ist das im Sport. Wir blicken jetzt nach vorne und fahren am kommenden Wochenende hoch motiviert zu den DM der Jugend nach Mönchengladbach.“

Olaf Kelterborn